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2 primary booksEmerald Witches is a 2-book series with 2 primary works first released in 2022 with contributions by Laura Labas.
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eher 1,5 sterne
hexenzirkel in seoul - klingt eigentlich vom konzept her cool und spannend! ich wollte dieses buch wirklich mögen, aber leider wurde das potenzial für solch eine geschichte überhaupt nicht ausgeschöpft.
eine zusammenfassung meiner verschiedenen probleme mit dieser geschichte:
- das magiesystem. ursprünglich fand ich es richtig interessant. die idee, dass die hexen die magie aus gegenständen herausnehmen müssen, um selbst magie wirken zu können, war mal etwas anderes und ich mochte, dass die hexen dadurch auch ein gewisses limit hatten. nun aber mein problem damit: es wurden regeln für diese magie etabliert, die dann im selben buch andauernd nicht eingehalten, eigentlich kommt es mir so vor, als ob die regeln nur dann relevant sind, wenn es für den plot des buches irgendwie bedeutsam sein kann. wieso diese regel aufstellen, wenn man sich selber nicht dran hält? es war für mich ein bisschen frustrierend und ich denke, man hätte mit der grundidee im endeffekt auch noch mehr machen können als fast nur energiebälle auf gegner zu werfen, ein bisschen einfallsreichtum wäre cool gewesen - aber hey, vielleicht war das auch eine bewusste wahl für diese protagonistin
- okay kommen wir zum nächsten punkt: die protagonistin. hana ist...... vieles aber auch nichts. ich könnte euch im nachhinein nicht allzu viel über sie erzählen, zumindest nicht was sie ausmacht und wie ihre persönlichkeit ist. da ist irgendwie nicht viel. und die dinge, die bei mir hängen geblieben sind, sind leider alle negativ. hana ist.... ein bisschen naiv, aber auch extrem egoistisch und manchmal fehlen ihr wohl ein paar gehirnzellen, da sie nichts dazulernen kann und immer wieder die gleichen fehler macht und dann völlig überrascht ist, dass sie - wenn sie völlig unbedacht etwas tut - vielleicht keinen erfolg haben wird. sie ist durch und durch eine mühsame protagonistin, die mich definitiv manchmal wütend gemacht hat. aber hey, sie hat ein süßes maskottchen und einen heißen dämonen an ihrer seite, man kann ja nicht absolut perfekt sein, das muss reichen!
- apropos heiße dämonen, hier hätten wir es schon, die romanze, die quasi den b-plot des buches ausmacht. hana hat bobby als ihren gefährten und ihr love interest. und oh je, es hat einfach nicht funktioniert. es fängt leider damit an, dass man ganz am anfang erst einmal plump erzählt kriegt, dass die zwei sich schon kennen. obwohl man mir ein paar abschnitte davor weißgemacht hat, dass hexen und dämonen gar nicht miteinander klarkommen. aber auf einmal sind die zwei zumindest bekannte, die einander dulden. ich würde das als “missed opportunity” für den ersten eindruck für die beziehung zwischen den zwei bezeichnen. erzähl mir doch nicht im nachhinein in zwei sätzen, wie sie sich kennengelernt haben und wie ihre beziehung entstanden ist, gerade das macht die beziehung doch so interessant - in der theorie zumindest. zwei personen aus verschiedenen welten, die einander hassen sollten, lernen sich kennen und bauen eine besondere bindung zueinander auf. aber nein, das kriegt man hier nicht. man wird vor vage fakten gestellt und so ist das halt jetzt. kein guter start und es wird meiner meinung nach auch leider nicht besser. es hilft überhaupt nicht, dass der erste eindruck, den der leser von bobby kriegt, ist, dass bobby zuerst hana zwar rettet, aber sie dann total übergriffig und ohne jeglichen grund oder erlaubnis küsst. ich war zu diesem zeitpunkt schon ziemlich fertig mit den nerven was bobby angeht mein nächstes problem mit der romanze ist die geschwindigkeit - das pacing. das buch spielt nicht über eine allzu lange zeitspanne hinweg, aber dennoch wird viel zu schnell von liebe geredet und dass man ohne ihn nicht mehr kann. hana, du hast gerade sehr viel größere probleme, bitte fokussiere dich darauf und nicht auf den waschbrettbauch von bobby, der bleibt dir nachher auch noch erhalten. ich weiß nicht, ob ich es in diesem fall als “instant love” bezeichnen würde, aber es ist zumindest nah dran. abgesehen von der tatsache, dass bobby hana halt hilft, gibt es für mich als leser nicht viel gründe, mit der romanze mitzufiebern. die chemie hat leider auch nicht gestimmt. ich gehe mal davon aus, dass im zweiten buch noch einiges passieren wird, aber leider habe ich den punkt erreicht, wo ich eigentlich eher möchte, dass bobby "böse" bleibt, das war tatsächlich der einzige interessante moment für diese figur. ich bin eher nicht dafür, dass die zwei nochmal irgendwie miteinander anbändeln oder ähnliches... hana, love yourself first maybe
- der plot an sich ist... na ja. hat man schon oft in dieser form und mit dieser struktur gesehen, diesmal nur in das konzept “hexen in seoul” eingekleidet, und ich bin mir nicht sicher, ob das setting im endeffekt dabei relevant genug war, um die geschichte an sich doch als etwas “anderes” hervorzuheben. die struktur an sich hat funktioniert, ich war nur allgemein nicht wirklich gefesselt? viele dinge sind einfach nur passiert, hanna hat zwar versucht, sachen zu machen, das gelang aber in der regel nicht und am ende hatte sich dann doch aufgrund von purem glück oder dank einem ihrer retter erfolg, ihr fällt vieles regelrecht in den schoß. das ende war auch etwas vorhersehbar, war aber grundsätzlich nichts schlechtes sein muss. eines meiner problem war jedoch, dass ich das gefühl hatte, dass versucht wurde, so viele eindrücke und kultur wie möglich in dieses buch hereinzuquetschen, wodurch die story an sich gelitten hat. ich würde es als “episodenhafte” momente beschreiben, es fühlte sich manchmal tatsächlich fast wie ein fantasy abenteuer anime an, in dem es in jeder 25 minütigen folge ein neues problem gibt und die protagonistin schlussendlich nicht viel draus lernt, ab und zu passiert dann etwas plot relevantes.
- hier kommt nun mein größtes problem, und es ist eigentlich fast schon ein appell: wenn deine story in einem anderen land spielt, du die story aber auf deutsch schreibst, dann füge nicht einfach wahllos wörter der landessprache in deine dialoge ein, obwohl man ja eigentlich davon ausgehen kann, dass die figuren grundsätzlich IMMER in dieser sprache sprechen, selbst wenn das buch auf deutsch geschrieben ist. ich kenne das nur zu gut aus fanfictions von anime oder kdramen oder ähnlichem, das ist zum teil sehr beliebt, aber ich finde es überhaupt nicht gut.
gründe, weshalb ich das einfach nicht befürworten kann:
1. wie bereits oben erwähnt, es macht logisch betrachtet keinen sinn. in emerald witches, welches in seoul mit koreanischen figuren spielt, sprechen diese figuren auch auf koreanisch miteinander. was genau bedeutet es dann, wenn auf einmal wörter wie “nein” oder “danke” dann doch auf koreanisch sagen? koreanisch hoch zwei? doppel gemoppelt hält besser??
2. der lesefluss wird hierdurch ungemein gestört. ich persönlich verstehe diese koreanischen wörter, weil ich gerade selbst koreanisch lerne, und mich hat es trotzdem gestört. es wirkte so klobig und fehl am platz, wenn die figuren auf einmal zufällig wörter auf koreanisch sagen obwohl wir perfekt übersetzungen dafür auf deutsch haben. *disclaimer: ich finde es wiederum natürlich wichtig, koreanische wörter, die für den kulturellen oder gesellschaftlichen kontext relevant sind und nicht wirklich ins deutsche übersetzt werden können, dann auch im text zu lassen. aber das wurde hier in dem text nicht darauf beschränkt. wörter wie “nein” “danke” “mama” “großmutter” “tut mir leid” “ich liebe dich” werden in koreanisch geschrieben. insbesondere für personen, die kein koreanisch verstehen, muss das doch unglaublich befremdlich und anstrengend sein. wer will schon non-stop im glossar hinten blättern müssen, um das buch zu verstehen?
3. es fügt nichts sinnvolles zur story hinzu. ich bin mir nicht sicher, was der gedanke dahinter war. wollte man einfach zeigen, dass man ein bisschen koreanisch kann? dachte man, dass man nur so rüberbringen kann, dass das buch in korea spielt? das geht auch ohne random koreanische wörter!!! und lässt sich dann deutlich besser lesen. koreanisch wird dadurch auch fast schon als etwas “exotisches” dargestellt, ich kann es momentan nicht genau beschreiben, was mich daran gestört hat, am besten kann ich es gerade nur “koreaboo vibes” nennen. viel substanz ist dahinter zumindest nicht zu erkennen. ich frage mich, ob dies bei einem buch, das zum beispiel in den usa oder england spielt, auch so gemacht worden wäre. ich möchte hier natürlich niemandem etwas unterstellen, aber es wirft bei mir einige kritische fragen auf.
ich werde den zweiten teil lesen, weil ich wissen will, wie das alles ausgeht, aber ich glaube nicht, dass ich diese reihe empfehlen kann. viel potenzial, die umsetzung ist dem jedoch nicht gerecht geworden.