Brynmor University - Geheimnisse
Brynmor University - Geheimnisse
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2.5 sterne
dieses buch zu bewerten war sehr schwer für mich, ich habe es schnell gelesen und ich war durchaus an dem mystery aspekt interessiert, aber es gab leider einige ecken und kanten, an die ich doch zu oft gestoßen bin und die mich am ende des buches sehr unzufrieden zurückgelassen haben
nur ganz kurz:
1.
ich fand es zum einen sehr seltsam, diese ganze sache mit der geheimen verbindung einzubauen, aber dann doch irgendwie schlussendlich nichts damit zu machen. rückblickend hat sich das alles wie filler und eine ablenkung angefühlt, die das buch etwas "voller" gemacht hat. denn ohne diese ganze sache mit der verbindung und samuels versuch, mehr darüber zu erfahren, wäre das buch deutlich schneller vorbei gewesen. aber nein, wir verbringen viel zu viel zeit damit, nur um dann so bei der hälfte vom buch zu erfahren, dass das alles ein missverständnis war und die verbindung ja ganz lieb war uwu und sie philipp unterstützen wollten uwu uwu. das fühlt sich alles sehr flach an. und wie zeitverschwendung? wieso müssen wir das ganze mit den prüfungen machen, nur um dann bei der ersten party zu erfahren, dass die verbindung null mit dem unfall von samuels bruder zu tun hatte? ich habe das gefühl, dass diese verbindung halt hinzugefügt wurde, damit man diesen dark academia vibe irgendwie aufrechterhalten kann, aber der ist sehr schnell flöten gegangen, als die verbindung komplett in den hintergrund getreten ist und schlussendlich keine konsequenzen mehr hatte. das ist für mich eine verschwendete ressource.
2.
hinzu kommt, dass die auflösung von dem mysterium, was mit philipp passiert ist, zum einen viel zu offensichtlich war, sich zum anderen aber auch einfach überhaupt nicht verdient angefühlt hat. nach all den vielen versuchen von samuel, die wahrheit zu entdecken, passiert es nicht durch sein eigenes zutun, sondern weil sich die betroffene person von sich aus dafür entscheidet, dass sie endlich die wahrheit sagen muss. einerseits finde ich es gut, dass ihr die wahl gegeben wurde und sie nicht gezwungen wurde, über ihr trauma zu reden, andererseits ist das für den leser natürlich irgendwie sehr antiklimatisch. ich wünschte samuel hätte wenigstens noch ein bisschen mehr dazu beigetragen als nur zufälligerweise mit dem besten freund von der betroffenen person zusammen zu kommen, sodass sie sich schlecht fühlte, als es wegen ihrem geheimnis zu problemen zwischen dem paar kam. ich frage mich einfach, wieso ich das ganze buch denn gelesen habe, wenn wie auflösung doch so "einfach" geschehen konnte.
3.
ich mochte die romanze irgendwie nicht so ganz bzw. habe ich definitiv das potential gesehen, aber es ging mir alles viel zu schnell. ich würde sagen, dass es mal wieder ein fall von insta love war - und nein, da helfen auch keine zeitsprünge in der story, weil der leser trotzdem nur das von der entwicklung mitbekommt was auch geschrieben wird. ich muss auch ehrlich sagen, dass ich die trope nicht mag, dass das love interest die erste positive queere beziehung für den protagonisten ist. ich sehe das immer wieder und frage mich, wieso man seinen protagonist*innen nicht wenigstens ein paar queere bezugspersonen geben kann. vor allem wenn man aus einer stadt wie HAMBURG kommt. du kannst mir nicht erzählen, dass es, wie samuel ganz am anfang erklärt, kaum schwule männer in hamburg gibt. denn ich wage es zu behaupten (und auch zu wissen), dass es dort eine ziemlich starke queere szene gibt. wenn man jedoch das love interest zur ersten richtig positiven queeren beziehung macht, dann fühlt sich das für mich immer so an, als ob das auch teil von der schwärmerei für diese person ist und es rückt die romantische beziehung für mich persönlich in ein seltsames licht.
wie immer mein disclaimer, dass diese anmerkungen äußerst subjektiv sind und es jede person anders empfinden kann, daher lasst euch bitte nicht davon abhalten, dieses buch zu lesen, falls euch die prämisse interessiert; ich würde nur darauf hinweisen, dass man sich von dem dark academia teil nicht zu viel versprechen sollte