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Eine radikale Neuverortung der Freundschaft Freundschaft und Sex passen nicht zusammen. So behaupten es zahllose Beziehungsratgeber, romantische Filme und oft auch das eigene Umfeld. Dennoch suchen immer mehr Menschen nachfriends with benefits. Traditionelle Familienbilder und das Ideal der einen großen Liebe scheinen mit Erwartungen und Ansprüchen völlig überfrachtet. Ist die Freundschaft plus also nur ein Fluchtversuch aus zwanghafter Romantik? Oder dient sie nicht vielmehr als Vorbild für neue Wege intimer Beziehungen? In seinem Buch blickt Ole Liebl auf die Entwicklung und Praxis dieser ungewöhnlichen Beziehungsform. Dabei geht er auf ihre emotionalen und ethischen Konflikte ebenso ein wie auf ihre utopischen Potenziale: Gibt es wirklich kein Entkommen vor der romantischen Norm und ihren Besitzansprüchen? Unterliegen unsere Intimbeziehungen bloßen Marktmechanismen? Welche sexistischen Narrative prägen unsere Vorstellungen von Freundschaft und woher kommen sie? Gibt es eine freundschaftliche Erotik? Und auf welche Weisen erlauben wir, unsere Freund*innen zu lieben? Radikal, kritisch und visionär formuliert Ole Liebl eine Utopie der Freundschaft und liefert uns eine überfällige Perspektive, wie wir Freundschaft anders denken und zu einem gerechteren Miteinander finden können: selbstermächtigend, tabubefreit und zutiefst vertraut.
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Ich habe schon länger die Videos in den Social Media Kanälen von Ole Liebl geschaut und war immer begeistert.
Daher habe ich mich entschieden, dieses Buch zu lesen bzw. zu hören, obwohl das Thema eigentlich so gar nicht in meinem Interessengebiet war. Dachte ich zumindest.
Das Buch „Freunde lieben“ beleuchtet das Thema Liebe auf eine (für mich) neue Art und Weise, die mir als Leserin noch mal die Welt aus anderer Perspektive zeigt.
Von queerer Liebe, freier oder geschlossener Partnerschaft, von unkonventioneller Liebe, von Beziehungen mit und ohne Sex, romantischer oder freundschaftlicher Liebe in allen Facetten schreibt Liebl sehr anschaulich und inklusiv. Er beleuchtet die Wichtigkeit von Nähe und von Grenzen, von gesellschaftlichen Erwartungen, von Druck und von Freiheiten, die man sich nehmen kann oder muss, von Rücksicht und einem guten Miteinander auf vielen möglichen Ebenen.
Ein sehr lehrreiches Buch und eine starke Stimme der inklusiven Gesellschaft, gut verständlich aber nicht seicht, sondern bestimmt geschrieben.
Lesenswert für alle, die die Dynamiken zwischenmenschlicher Beziehungen verstehen wollen.