Maigret erlebt eine Niederlage
Maigret erlebt eine Niederlage
Ferdinand Fumal ist Metzger und hat mit mehreren Fleischerei-Ketten ein Vermögen gemacht. Seinen Aufstieg verdankt er seinem rücksichtslosen Machtstreben, seinen Intrigen und seinem Sadismus, mit denen er seit Schulzeiten die eigene Feigheit zu kompensieren versucht. Und offenbar reichen seine Kontakte bis in höchste Kreise. Doch nun ist er tot und Kommissar Maigret steht vor der Aufgabe, den Mord an einem Menschen aufzuklären, der überall nur Feinde hat.
Auch hier gilt die Aufmerksamkeit von Georges Simenon nicht den vermutlich korrupten höheren Kreisen, die den Metzger haben hochkommen lassen, sondern den kleinen Menschen. Sie alle sind in Abhängigkeiten verstrickt und versuchen, zumindest ein Minimum an Eigeninteressen gegen die übermächtige Brutalität ihres Chefs oder Dienstherren zu wahren, trotz eines Netzes von Erpressungen, Bloßstellungen und auch Gewalt, dem sie alle ausgesetzt sind. Einige sind daran gescheitert, doch einer hat dem ein Ende gesetzt. Und bereitet Maigret eine Niederlage, indem er vor dessen Augen in letzter Minute entwischt.
Auch Maigret kommt ganz nah an die Gefahr der Verstrickung heran und sieht sich der Tatsache gegenüber, dass er einen Mord aufzuklären hat, bei dem seine Sympathie sich eher der Seite des oder der Täter zuneigt. Doch auch hier liegen die Motive der Tat letztlich in der Gier, die tief in den grossen wie den kleinen Leuten steckt und in der menschlichen Unzulänglichkeit, mit der umzugehen nicht alle gelernt haben.
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