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Einer der bedeutendsten Philosophen unserer Zeit liefert luzide Analysen unserer Gegenwart
Heute bewohnen wir nicht mehr Erde und Himmel, sondern Google Earth und Cloud. Informationen beherrschen unsere Lebenswelt. Wir berauschen uns regelrecht an Kommunikation. Byung-Chul Hans Kritik der Informationsgesellschaft klärt uns über die Folgen unseres Informations- und Kommunikationsrausches auf.
Schon vor Jahrzehnten stellte der Medientheoretiker Vilém Flusser fest: »Undinge dringen gegenwärtig von allen Seiten in unsere Umwelt, und sie verdrängen die Dinge. Man nennt diese Undinge Informationen.« Die Dinge rücken heute immer mehr in den Hintergrund der Aufmerksamkeit. Die Welt als Infosphäre überlagert die Welt als Dingsphäre. Der Übergang vom Ding zum Unding verändert massiv unsere Wahrnehmung und Weltbeziehung. Byung-Chul Hans neuer Essay kreist um Dinge und Undinge. Er entwickelt sowohl eine Philosophie des Smartphones als auch eine Kritik der Künstlichen Intelligenz aus ungewohnter Perspektive. Gleichzeitig wendet er sich der Magie der Dinge zu und reflektiert über die Stille, die im Informationslärm verlorengeht.
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Teilweise schon interessant. Das Buch untersucht unsere Beziehung zu Dingen, physischen Objekten, und argumentiert, dass die Gesellschaft diese Verbindung langsam verliert. Als Beispiel werden unter anderem Bilder verwendet, die früher gedruckt wurden und heute nur noch digital zu sehen sind.
Für Byung-Chul Han ist das keine gute Entwicklung. Mit dem Bezug auf Dinge verlieren wir etwas grundlegend Menschliches, einen Halt in der Welt. Anstelle von Dingen häufen wir "Undinge" an - Erlebnisse, digitale Medien, Posts etc. - die von Natur aus vergänglich sind.
Ich persönlich fand die Argumentation sehr interessant, auch wenn ich nicht immer mit dem Autor übereinstimme. Das Buch ist recht kurz, dennoch hatte ich nach der ersten Hälfte das Gefühl, dass der Inhalt bereits vollständig erklärt war. Auf den letzten Seiten werden nur noch Argumente und teilweise ganze Beispiele wiederholt.
Ich schreibe diese Rezension etwa zwei Jahre nachdem ich das Buch gelesen habe und eines ist mir auf jeden Fall im Kopf geblieben: Byung-Chul Han vermisst seine Jukebox sehr.