Mitten im Frieden erhalten die Soldaten eines amerikanischen Marineinfanterie-Camps in Carolina von ihrem ehrgeizigen Vorgesetzten Oberst Templeton den ebenso grausamen wie sinnlosen Befehl, einen Übungsmarsch von 36 Meilen zu machen – zur ›Vorbereitung auf den Ernstfall‹. Es sind Reservisten, die sich dieser Strapaze zu unterziehen haben, Veteranen des Zweiten Weltkriegs wie Hauptmann Mannix, der diesen Befehl als einen Akt der Willkür, als eine äußerste persönliche Herausforderung empfindet und dagegen aufbegehrt. Ehre und Selbstachtung stehen für ihn auf dem Spiel. Doch sein Aufbegehren ist das des zur Ohnmacht verurteilten Revolutionärs. In ihm selbst, in seiner eigenen Schwäche und Erschöpfung glaubt er während des langen, qualvollen Marsches seinen Widersacher, den durch die Schranke der militärischen Disziplin unangreifbaren Vorgesetzten zu bekämpfen; ihn glaubt er zu besiegen, indem er sich und seine Untergebenen mit eben jener despotischen Verbissenheit, die er an dem Obersten verurteilt, zum Gehorsam und zum Aushalten zwingt. ›Der lange Marsch‹ ist die Geschichte einer heroischen Selbsttäuschung. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
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